Mittwoch, 28. April 2010

David in den Osterglocken



Zu meinem David hege ich eine ganz besondere Beziehung, von der ich Euch hier gern berichte! Einigen wird diese Glosse bekannt vorkommen, aber sie ist so lustig, man kann sie gerne zweimal lesen.
Mein David ist nicht alabastern und nicht von mir!!! Er ist schlichtweg eine schlechte Kopie des wunderbaren Davids von Michelangelo. Ich sah ihn in einem Geschäft für Gartenbedarf in der hintersten Ecke und er war stark ermäßigt ... Irgendwie tat er uns leid mit seinem leicht unzufrieden wirkenden Gesichtsausdruck
und so nahmen wir ihn mit. Was wir um Himmelswillen mit einem David wollten war uns nicht ganz klar, aber er würde schon sein Plätzchen finden. Kaum aber war der Gipskopf hier angekommen, da ritt mich doch eine irrwitzige Idee. Immer wieder habe ich ihn aus seiner Lethargie gerissen, um ihm ein neues Plätzchen anzuweisen. Mal musste er zwischen die Narzissen, mal hab ich ihn mitten unter die Funkien gestellt und das im Sommer und im Herbst ebenfalls. Sogar im Winter hat ihm der Schnee eine Pelzmütze verpasst. Ich war als Paparazzi natürlich dabei. Und überhaupt hat mich zu der Zeit nichts mehr beschäftigt als die Frage, wie denn so sein Nachtleben beschaffen sei. Als ich aber feststellen musste, dass es damit nicht weit her ist, hab ich ihn über Winter ins Gewächshaus eingeladen um mit meinen Freundinnen und ihm eine Gewächshauspunschparty zu feiern
...Inzwischen hat er Patina angesetzt und muss immer noch herumziehen im Garten! Sein eigentlicher Platz ist aber der Durchgang hinter dem Haus, und wenn der falsche Jasmin blüht, dann glaubt man es ihm auch!
Später überschüttet ihn die Clematis "Prince Charles" mit ihren blasslila Blüten und dann ist alles nur noch grün ... So hat er den Garten durch das ganze Jahr begleitet und immer war ich als Fotograf dabei!
Ob ihn der krasse Wechsel vom gelangweilten Nichtstun zum beschäftigten Fotomodell gefällt: Ich weiß es nicht, denn die Gesichtszüge sind steinern und immer noch so negativ entgleist! Wir aber mögen ihn und seine Art und er wird weiterhin bei meinen Gartenfreundinnen für ein Lächeln sorgen! „Schade“ sagte eine neulich, „dass nicht ein bisschen mehr an ihm dran ist“ Und da ging mir ein Licht auf!!! Sein Gesichtsausdruck ist hiermit erklärt: denn er ist ein Mann ohne Unterleib!!!

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